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Konfis backen Brot für die Welt

Fast vollzählig fanden sich am vergangenen Samstag die Konfirmanden der Evang. Kreuzkirche, Geiselhöring zusammen mit Pfarrer Ulrich Fritsch in der Hubermühle in Oberlindhart ein. Dort erwartete sie Angela Marmor, schon zum siebten Mal in Folge (inzwischen traditionell am Samstag vor dem 1. Advent) zum gemeinsamen Brotbacken.

Begleitet und tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von einigen weiteren Mitgliedern der Kirchengemeinde, die als Flüchtlinge aus fernen Landen nach Deutschland gekommen waren. Die jungen Erwachsenen interessierten sich nicht minder für die Handwerkskunst des Brotbackens. In deren Heimatland ist es noch mehr als hierzulande üblich, Brot für verschiedene Anlässe nach traditionellen Rezepten selbst zu backen.

Unter dem Motto „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ – hatte die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit der Organisation „Brot für die Welt“ zusammen mit weiteren Kooperationspartnern Konfirmanden aller Landeskirchen der EKD zum dritten Mal eingeladen.

Im Vordergrund steht dabei Idee des Teilens, so wie die Bibel in der Geschichte von der Speisung der 5000 berichtet. Auch Abendmahl, Gerechtigkeit, Welternährung und Nächstenliebe werden thematisiert. Die Erlöse der Spendenaktion kommen u.a. Jugendbildungsprojekten in Entwicklungsländern zu Gute.

Großer Dank gebührt der Familie Huber, die Ihre Backstube, in der jede Woche das beliebte Mühlenbrot gebacken wird, wieder zur Verfügung stellte.

Nach einer kleinen Einführung in die Welt des Sauerteigs, der, wie Angela Marmor anschaulich erklärte, seine Lebendigkeit aus der Koexistenz von lebendigen Organismen wie Milchsäurebakterien und Hefen beziehe, durften die Teenager gleich zu ersten Taten schreiten: der Vorteig aus Roggenmehl, Sauerteig, Hefe, Brotgewürzen (Fenchel, Anis, Koriander) und Wasser wurde angerührt. Während die Mikroorganismen ihre Arbeit im Teig aufnahmen, gab es Gelegenheit für weitere Erklärungen. Pfarrer Fritsch berichtete u.a. über Brot in der Bibel und probte mit den Konfirmanden Dialoge zum Thema „Gerechtigkeit“ für den Sonntagsgottesdienst.

Mit weiterer Zugabe von Weizenmehl und Salz entstand der Hauptteig, der dann reichlich Zeit zum Aufgehen, der „Stockgare“, bekam.

Diese Pause wurde genutzt, um für die Verpflegung der fleißigen Mannschaft zu sorgen. Angela Marmor, die regelmäßig auch Brotbackkurse anbietet, hatte hierzu bereits einen Pizzateig nach besonderem Rezept vorbereitet. Der wurde in kuchentellergroße Fladen ausgerollt und mit einem flammkuchenähnlichen Belag bestrichen. Schon allein der Duft der fast fertigen Zelten aus dem Backofen machte reichlich Appetit. So war es kein Wunder, dass sämtliches Backwerk innerhalb kürzester Zeit verschnabuliert war.

Nun war es auch an der Zeit die Laibe zu formen. Mit Elan und Kreativität wurde gewogen, gedreht und verziert. Auch die internationalen Helfer beteiligten sich hier mit großer Begeisterung. Brot selbst backen bedeutet nicht nur die handwerkliche Herstellung eines Grundnahrungsmittels unter Verwendung hochwertiger Zutaten, sondern ist auch eine sinnliche Erfahrung und obendrein ein unvergessliches Erlebnis.

  • 50 Laibe Brot wanderten mit dem „Schiesser“ in den  Backofen, für dessen richtige Temperatur Petra Huber sorgte.

  • 12 l Wasser

  • 11 kg Roggenmehl

  • 6 kg Weizenmehl

  • 4 kg frischer Sauerteig (über mehrere Tage geführt)

  • 450 g Salz

  • 300 g Brotgewürz und Hefe wurden bei der Aktion insgesamt verarbeitet

Während die Brote in der Hitze des Backofens wuchsen und bräunten wusste Angela Marmor interessantes und spannendes über Brottraditionen und die Bedeutung von Brot in unserer Sprache zu berichten. (s. unten)

Mit unwiderstehlichem Duft begeisterten die fertigen Brote die jungen Bäckerinnen und Bäcker, die sich vorher nicht vorstellen konnten, wie einfach das Backen von gutem Brot doch sein kann.

Die schmackhaften, handgeformten und individuellen Brot-Kunstwerke trafen am Adventssonntag gegen eine Spende an „Brot für die Welt“ auf rege Nachfrage.

Infos: www.kreuzkirche-fuer-dich.de
www.bibelwissenschaft.de

Literatur: Kulturgeschichte des Essens und Trinkens (Paczensky/Dünnebier)

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Kontakt

Angela Marmor
Bonifaz-Stöckl-Str. 7
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg

Mobil: 0176/51 88 02 86
Tel: 08772/915309
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